Zwischen Partymeile und Speicherstadt

201506_HamburgMutlangen SD. Ein viertägiger Ausflug führte die Mutlanger Feuerwehr in die Hansestadt Hamburg. Gut gelaunt eroberten die Ausflügler sowohl das im Wandel begriffene St. Pauli als auch das moderne Hamburg, das sich mit seinen neuen architektonischen Glanzstücken durchaus mit anderen europäischen Metropolen messen kann.

Sehr früh am Morgen startete der Bus der Firma Schlienz vom Gerätehaus aus gen Norden. Da nur in den südlichen Bundesländern Feiertag war, verdichtete sich der Verkehr je nördlicher die Reisegesellschaft kam und die Hansestadt entpuppte sich als Staustadt. Trotzdem wurde am Spätnachmittag das Hotel erreicht und das Abendessen war vorzeitig bereit. So konnten die Helene- Fischer- Konzertbesucher ebenso wie die Musicalfreaks frisch gestylt zum Kulturgenuss starten, während die restliche Gruppe mit der ersten Eroberung des nahegelegenen St. Pauli begann. Grandios der Blick aus dem zwanzigsten Stock der Bar des „Riverside“ über den Hafen, interessant das vielfältige Angebot an den Ständen des Spielbuden-platzes. Ausklang dann in einer irischen Kneipe bei Livemusik.

Der zweite Tag begann mit einer Stadtführung zunächst mit dem Bus durch Altona, die Elbchaussee entlang, über die Köhlbrandbrücke, durch verschiedene Hafenbereiche mit imposanten   Container- und Werftanlagen zur neuen Hafencity. Natürlich sticht die Elbphilharmonie heraus, aber nicht nur hier wird der Wandel zur „gläsernen Metropole“ deutlich. Gegensätzlich, aber genauso beeindruckend zeigten sich die Bauten der Speicherstadt im Backsteinstil. Alleinstellungsmerkmal für eine deutsche Großstadt sind natürlich die Binnen- und Außenalster mit den Fleeten in Richtung Elbe. Wie sehr Wasser, das in das Leben der Bewohner einbezogen und zugänglich ist, bereichernd wirkt, erleben wir gerade auch in Gmünd. Der fußläufige Teil der Stadtführung endete am Rathaus, einem Prunkbau mit 647 Räumen. Ein besonderes Flair bot das Mittagessen in den Arkaden entlang des Alsterfleets. Wer die überdachten Einkaufstempel, derer Hamburg sich rühmt, nicht so mag, findet zwar in der Umgebung des Gänsemarktes teure Läden, aber es fehlt etwas die Atmosphäre der Fußgängerzonen anderer Städte.

Die mit Spannung erwartete Führung durch St. Pauli startete am frühen Abend unter dem Motto „Stöckelschuh und Heilsarmee“ und bestätigte bisher schon gewonnene Eindrücke: St. Pauli ist nicht mehr das, als was es gerne noch verkauft wird. Der Kiez löst sich auf, die Theater, Clubs und Etablissements alter Prägung verschwinden. Die Herbertstraße besteht zwar weiterhin und Sex verkauft und bietet sich sichtbar an. Aber ansonsten mutieren die Reeperbahn und das Umfeld immer mehr zur Partymeile ähnlich wie angesagte Viertel in anderen deutschen Großstädten. Die vielen als „Transen“ verkleideten Stadtführer können dieses Entwicklung zwar bedauern, aber der Zug ist schon in eine andere Richtung abgefahren. Während nach einem gemeinsamen Abendessen sich einige doch wieder ins Partyleben stürzten, genossen andere das Strandfeeling an den zahlreichen Sandstrandbars am Elbufer zwischen Fischmarkt und Landungsbrücken.

Von den Landungsbrücken aus startete dann am folgenden Morgen die Barkassenfahrt durch den Hafen. Ein launiger Kapitän erzählte so manches Seemannsgarn und schipperte auf seiner Tour auch an den beiden gerade am Kai liegenden, beeindruckend großen Kreuzfahrtriesen vorbei. Die anschließende Freizeit nutzten fast alle zum Besuch der Speicherstadt, insbesondere wurden die Kaffeerösterei und das Gewürzmuseum aufgesucht. Spätnachmittags fuhr der Bus die Reisegesellschaft über die noblen westlichen Elbvororte zur Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm-Höft“. Schiffe über 1000 Großtonnen werden dort mit Nationalhymne und Flagge begrüßt. Leider fuhr an diesem Samstagnachmittag kein großes Schiff vorbei, dafür schmeckten Eis und Kuchen im „Schulauer Fährhaus“ ausgezeichnet. Auch das Abendessen im „Hamburger Veermaster“ mundete. Danach wurde nochmals nach Lust und Laune die Reeperbahn erobert. Zwischendurch meldeten die Handys Hochwasseralarm in Mutlangen und Pfersbach, abgearbeitet durch die zu Hause gebliebenen Kameraden.

Früh am Morgen stand natürlich der Fischmarkt im Programm. Ein gut vermarkteter Touristenmagnet mit einigen bekannten Marktschreiern, lebenden Tieren und Fischbrötchen. Ansonsten gab`s Obst, Gemüse und Krämermarkt. Bereichert mit vielfältigen Eindrücken und Erlebnissen wurde die Heimreise angetreten. Hamburg: auf jeden Fall wieder. Die Stadt bietet viel mehr, als in der kurzen Zeit erfahrbar war und steht in einer spannenden Entwicklungsphase. St. Pauli ist eine Frage des Geschmacks, ein gutes Bier gibt`s auch woanders. Unterwegs koordinierte Kommandant Rainer Wagenblast am Handy noch einen weiteren Folgeeinsatz in Pfersbach. Nachdem der Stau vor Mögglingen durchfahren war, endete ein sehr harmonischer Ausflug am Mutlanger Gerätehaus, vor dem die zurückgekehrten Einsatzkräfte die Ausflügler begrüßten.

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