Etwas ganz Großes in Sachen Rettung

Um 15 Uhr heulte am Samstag die Sirene in Durlangen. Der Startschuss für die gemeinsame Großübung der Feuerwehren aus dem Verwaltungsverband Schwäbischer Wald. Über drei Stunden lang bewiesen insgesamt 120 Feuerwehrangehörige und zehn Mitglieder der Ortsgruppe Durlangen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), dass sie im Einsatz ein starkes Team sind.

Durlangen. Das Schreckensszenario bei der Großübung, die seit September vergangenen Jahres vorbereitet worden war, sah vor, dass an insgesamt 24 Einsatzplätzen Hilfe geleistet werden musste. Angenommen wurde, dass ein starkes Unwetter die Gemeinde Durlangen heimgesucht hatte – und deshalb Unfälle, Brände und andere Notlagen entstanden waren.
Vor der Übung informierte Durlangens Kommandant Winfried Kramer die Bürgermeister der Verbandsgemeinden, Peter Seyfried (Mutlangen), Dieter Gerstlauer (Durlangen), Jochen Renner (Täferrot), Ulrich Baum (Spraitbach) und Peter Kühnl (Ruppertshofen) über das bevorstehende Handeln der Feuerwehr und des DRK. „Wir hatten innerhalb der Feuerwehr schon lange den Wunsch, etwas Großes zu machen“. Etwas, das das breite Einsatzspektrum der Feuerwehr aufzeigt“, so Kramer. Im Namen des Verbands stellte Vorsitzender Ulrich Baum, der mit seinen Kollegen in einem Mannschaftstransportwagen von Einsatzstelle zu Einsatzstelle gefahren wurde, fest: „Hier wird beeindruckend Hand in Hand gearbeitet.“

Riesige Einsatz-Bandbreite
Was alles nach einem starken Unwetter passieren kann, „passierte“ in dieser Großübung. Da stürzte etwa der Ausleger eines Krans auf ein Auto, löste sich eine Photoltaikanlage vom Dach, landete ein Gleitschirmflieger in einem hohen Baumwipfel, brannte ein Dachstuhl, begruben umgestürzte Bäume Autos auf der Straße unter sich und liefen Keller mit Wasser voll. Ein riesiges Horrorszenario wurde angenommen – und von den Feuerwehrmännern und -frauen bewältigt. Koordiniert wurde das Ganze von den Kommandanten Rainer Wagenblast (Mutlangen), Bernd Waibel (Spraitbach), Sven Klein (Ruppertshofen), Winfried Kramer (Durlangen) und Michael Kochendörfer (Täferrot). Die Einsatzgesamtleitung oblag Stefan Lakner aus Durlangen. Mit im Boot waren zehn Angehörige der DRK-Ortsgruppe Durlangen unter der Leitung von Marlies Schliefkowitz. Sie sorgten zudem für das reale Aussehen der „Verletzten“, die an den Einsatzorten geborgen wurden. Und eben auch für deren „Versorgung“.

Schweißgebadet in voller Montur
Insgesamt 13 Fahrzeuge waren in und um Durlangen sowie in den Teilorten Tanau und Zimmerbach unterwegs. Zwar handelte es sich um eine Übung, doch Feuerwehr und DRK hatten alle Hände voll zu tun. Und die Schweißperlen waren angesichts der fast sommerlichen Temperaturen absolut echt. Die Uniformen, Schutzschuhe und Atemschutzgeräte wurden an den Einsatzorten getragen wie im Ernstfall – auch wenn es nur gestellte Einsätze waren.
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© Gmünder Tagespost 10.04.2011