Gemeinsame Übung mit der Wohngemeinschaft Haus Lindenhof

Seit 2005 besteht die dezentrale Wohngemeinschaft der Stiftung Haus Lindenhof in Mutlangen schon. Und bereits kurz nach dem Einzug suchten die Betreuer den Kontakt zur örtlichen Feuerwehr. Wie sie überhaupt stark engagiert sind, die Bewohner der WG ins Gemeindeleben zu integrieren. Sei es mit Besuch der Musikprobe, der Mitfeier von Gottesdiensten in der St. Georgskirche, Besuch von Gartenfesten der örtlichen Vereine oder eben den Besuch bei der Feuerwehr. Weiterlesen

Hauptübung der FFW Spraitbach

Übung Spraitbach 04/2015 Übung Spraitbach 04/2015In Hinterlintal, einem sonst eher beschaulichen Teilort von Spraitbach, tobte am Samstag, 18.04.2015 der Bär. Feuerwehren aus Spraitbach, Mutlangen und Gschwend bewiesen bei einem simulierten Brand eines Bauernhofs ihre gute Kooperation und Einsatzstärke. Über mangelnde Zuschauer, die das Szenario gespannt verfolgten, konnte man sich nicht beklagen.
Spraitbach. Kilometerlange Schläuche säumten die Straßenränder. Und sorgten so für genügend Löschwasser, um den imaginären Brand zu bekämpfen. Autofahrer traten auf die Bremse. Zahlreiche Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht, darunter die Drehleiter aus Mutlangen, prägten die Optik. Es ging zu wie in einem gut organisierten Bienenstock. Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des DRK-Verbands Schwäbischer Wald arbeiteten Hand in Hand unter der Einsatzleitung von Andreas Urban. Viele Zuschauer, die den Vorplatz eines höhergelegenen Nachbarhauses vom „brennenden“ Bauernhof zur Tribüne umfunktioniert hatten, verfolgten das Geschehen. „Paaaaapi“, winkte da ein kleiner Junge sichtlich stolz seinem Vater zu, der gerade löschte.
Auch Spraitbachs Kommandant Bernd Waibel verfolgte das Geschehen und war mal bei der Technischen Einsatzleitung Schwäbischer Wald, die ihr Quartier an der Durchgangsstraße aufgeschlagen hatte, mal beim DRK und mal beim Übungsort zu finden. Die 14 Akteure, die Verletzten in dem brennenden Dachstuhl mimten, nahmen ihre Aufgabe hörbar ernst. Verzweifelte Hilferufe drangen aus dem Gebäude. Ebenso wie Rauch, erzeugt durch eine Nebelmaschine. „Das macht richtig Spaß“, waren sich Mike (14) und Simon (11), beide Mitglieder der Spraitbacher Jugendfeuerwehr, einig. Sie waren von den Mitgliedern des Roten Kreuz, die unter der Leitung von Claudia Bay agierten, „gerettet“ worden. Ihre Gesichter und Gliedmaßen waren dank Schminke mit Verletzungen übersät. Rund 100 Einsatzkräfte aus Mutlangen, Spraitbach und der nachgerückten Feuerwehr aus Gschwend hatten nach einer Stunde die Prüfung mit Bravour gemeistert. Die Verletzten waren teilweise selbst aus dem brennenden Haus gekommen, andere wurden auf einer Trage liegend mittels Drehleiter aus Fenster des Dachstuhls geborgen.
„Eine bärenstarke Leistung, hier sieht man das gute Zusammenwirken der Feuerwehren“, hörte man Spraitbachs Bürgermeister Ulrich Baum begeistert feststellen. Die Technische Einsatzleitung Schwäbischer Wald, bestehend aus Feuerwehrangehörigen aus allen fünf Verbandsgemeinden im Schwäbischen Wald, war die Stabsstelle und hatte stets den Überblick, wer, wo warum im Einsatz war. Und obwohl es „nur“ eine Übung war, waren die Schweißperlen auf den Stirnen der 13 Atemschutzträger echt. Dafür gab’s einen extra Schulterklopfer von der Einsatzleitung. Und auch die Riegelstellung, die ein Übergreifen des „Brandes“ auf ein Nachbargebäude verhindern sollte, funktionierte bestens. Eine gelungene Großübung, die augenscheinlich garantierte, dass im Ernstfall ein funktionierender Einsatz gewährleistet ist.

© Gmünder Tagespost (Anja Jantschik)

Was tun, wenn in Mutlangen die Werkrealschule brennt?

Wie verhalten sich die Schülerinnen und Schüler richtig, wenn sie feststellen, dass ihre Schule brennt? In Panik durch ein verqualmtes Treppenhaus rennen wäre die völlig falsche Reaktion.

MUTLANGEN. Damit im Ernstfall alle Bescheid wissen, wurde diese Situation im Rahmen einer so genannten „Räumungsübung“ an der Werkrealschule Schwäbischer Wald in Zusammenarbeit mit der Mutlanger Feuerwehr geübt. Angeregt hatten diese Übung die Zwillingsbrüder Florian und Moritz Wahl, die dort zur Schule gehen und als Mitglieder der Mutlanger Jugendfeuerwehr wissen, dass eine gute Vorbereitung auf den Ernstfall lebensrettend sein kann. Der Vater der beiden Buben, Martin Wahl, ist Zugführer bei der Mutlanger Feuerwehr und hat das Übungsszenario zusammen gestellt sowie die Übung geleitet.
„Damit alles so realistisch wie möglich ist, habe ich eine Nebelmaschine im Flur der Schule aufgestellt!“ Dann hieß es warten, bis dieser künstliche „Rauch“ nach oben gezogen war und dort entdeckt wurde. Denn automatische Rauchmelder gibt es bis dato in diesem Mutlanger Schulhaus noch nicht — ab 2015 werden sie zur Pflicht! Nachdem das „Feuer“ entdeckt worden war, meldete das Rektorat den Brand der Rettungsleitstelle in Aalen (die natürlich vorher informiert worden war, dass es sich um eine Übung handelt), und löste gleichzeitig auch hausintern einen Alarm aus.
Für die Schülerinnen und Schüler, die sich im Erdgeschoss war es natürlich eine leichte Übung, das Schulhaus auf direktem Wege zu verlassen. Anders sah es allerdings für jene sechs Klassen aus, die im Obergeschoss unterrichtet wurden. Ihnen war der Weg ins Freie durch das Treppenhaus, in dem man die Hand nicht vor Augen sehen konnte, nicht möglich.
In einer solchen Situation ist es das Beste, die Türen zum Korridor geschlossen zu halten und am Fenster auf die Rettung durch die Feuerwehr zu warten. Zumal die Mutlanger Floriansjünger erfahrungsgemäß recht schnell vor Ort sind. „Um bei der Übung auch ein realistisches Zeitgefühl zu vermitteln, haben wir im Gerätehaus etwas gewartet“, erläuterte Martin Wahl im Gespräch mit der Rems-​Zeitung.
Nach einer üblichen Ausrückzeit traf die Mutlanger Feuerwehr dann mit 16 Mann – mit dem Kommandowagen sowie mit einem Löschfahrzeug und der Drehleiter — am „Brandort“ ein. Atemschutzträger legten ihre Ausrüstung an und drangen mit Schläuchen (allerdings ohne Wasser) ins Gebäude vor und gelangten auf diesem Wege auch nach oben. Dort konnten sie dann auch den Schülerinnen und Schülern Anweisungen geben.
Parallel dazu wurden mit Hilfe der Drehleiter beziehungsweise mit Steckleitern Rettungswege zu den Klassenzimmern im Obergeschoss aufgebaut. Natürlich machte es den Schülern Spaß, über die Leitern nach unten zu klettern. Währenddessen wurde das Treppenhaus mit Hilfe eine großen Lüfters wieder vom „Disco-​Nebel“ befreit.
„Der Schwerpunkt bei dieser Übung war die Räumung der Schule, deshalb sind wir auch nicht in kompletter Besetzung ausgerückt und haben in diesem Fall die Löscharbeiten nur angedeutet“, betonte Martin Wahl. Den Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrkörper stellte der FFW–Zugführer ein gutes Zeugnis aus: „Die haben sich sehr gut verhalten und richtig reagiert!“

© Rems Zeitung 25.11.2013 (Gerold Bauer)