Schwerer Atemschutz trotz 30 Grad

Interkommunale Übung – Eingeschlossene Personen aus dem oberen Stock befreit. Wie Wehren aus Mutlangen und Durlangen in Pfersbach den Ernstfall proben und wie die Zusammenarbeit funktioniert.

Freitagabend, 19.10 Uhr. Bei den meisten Menschen wird jetzt das Wochenende eingeläutet und bei einem kühlen Getränk der Feierabend genossen, besonders bei dieser hochsommerlichen Schwüle. Nicht so bei den Feuerwehrkräften aus Mutlangen und Durlangen. Bei ihnen ging ein Alarm der Kategorie „Brand 6“ ein. Was laut Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) bedeutet, dass ein Feuer im Treppenhaus hilflose Personen in einem Obergeschoss eingeschlossen hat.

In diesem Fall wird sofort die Nachbarwehr aus Durlangen mitalarmiert“, klärt Mutlangens Feuerwehrsprecher Rainer Wagenblast auf. „Diese interkommunale Zusammenarbeit wird immer wichtiger. Vor allem geht es auch um die Tagbereitschaft. Immer mehr Einsatzkräfte arbeiten nicht an ihrem Wohnort“, ergänzt Mutlangens Kommandant Daniel Hirsch. Er weiß, von was er redet. Er arbeitet schließlich selbst in Stuttgart, bei der Berufsfeuerwehr.

Hätte es sich am Freitag nicht um eine Übung, sondern um einen Ernstfall gedreht, wäre auch die Alfdorfer Feuerwehr mitalarmiert worden. „Immer, wenn es um Pfersbach oder auch Adelstetten geht“, schildert Hirsch, seien die Kameraden mit von der Partie. Und fügt an: „In unseren Köpfen gibt es keine Kreisgrenzen.“ Denn Adelstetten gehört bereits zu Alfdorf. Und Alfdorf wiederum zum Rems-Murr-Kreis. „Wir waren vor einigen Wochen auch in Alfdorf im Einsatz. Wir haben die Einsatzkräfte dort beim Auspumpen der Keller nach dem Starkregen unterstützt“, erzählt Daniel Hirsch.

Um bei der Übung an diesem Freitag mitzuhelfen, haben die neun Mutlanger Jugendfeuerwehrler extra ihren Zeltlageraufenthalt an der Rehnenmühle unterbrochen. Sie spielten die eingeschlossenen Personen im Obergeschoss einer Gewerbeanlage und ließen sich bei der Übung mittels Drehleiter aus Mutlangen und Steckleiter aus Durlangen aus den Räumen im ersten Stock „retten“.

8 Feuerwehrangehörige aus Mutlangen und sieben aus Durlangen waren neben den neun Jugendfeuerwehrlern im Einsatz. Die Durlanger brachten ihr Tanklöschfahrzeug TLF 24 mit. Aus Mutlangen waren die Drehleiter, das Löschfahrzeug LF 16 und das LF 20 sowie der Einsatzleitwagen, ELW, angerückt.

Zur „Brandbekämpfung“ wurde eine Schlauchleitung vom Hydrant an der Pfersbacher Kapelle bis zur Gewerbeanlage verlegt. Zudem waren insgesamt sieben Träger mit schwerem Atemschutz aus Mutlangen und Durlangen im Einsatz. Sie mussten durch die verrauchten Flure in die Zimmer im oberen Geschoss, um etwaige Verletzte zu suchen.

Nach der Übung kommentierte der einstige Kommandant und heutige Feuerwehrsprecher Rainer Wagenblast: „Lief alles sehr zufriedenstellend. Gute Zusammenarbeit.“ Kommandant Daniel Hirsch, der auch die Einsatzleitung bei der interkommunalen Übung innehielt, dankte den Eigentümern der Gewerbeanlage, Doris und Norbert Schurr: „So ein geeignetes Übungsgelände haben wir selten.

Weitere Bilder gibts hier: http://www.gmuender-tagespost.de/1691803/

© Gmünder Tagespost, Anja Jantschik, 29.07.2018 14:39

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